Gene mischen in so gut wie allen Bereichen des menschlichen Daseins kräftig mit und allen voran natürlich auch, was die Gesundheit angeht, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Einerseits prägen Gene unser Abwehrsystem, spielen andererseits aber auch bei vielen Erkrankungen eine Rolle, oft sogar die entscheidende, zusammen mit Lebensstil, Umwelt und auch Zufall. Wenn sich durch die Eltern bestimmte Genkonstellationen ergeben, können bei den Kindern Krankheiten auftreten, gegen die man im Vorfeld nichts tun kann. Zu den häufigsten genetischen Erkrankungen zählen die Trisomie 21 (Down-Syndrom), die Mukoviszidose, die Hämophilie (Bluterkrankheit) und die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte.

Bei der Mukoviszidose führt ein Gendefekt dazu, dass die Drüsen von Betroffenen ganz zähen Schleim bilden, der lebenswichtige Organe verstopft. Inzwischen haben sich die Behandlungsmöglichkeiten hierfür deutlich verbessert, wie bei den meisten genetischen Erkrankungen, heilbar sind sie dennoch kaum. Mit Ausnahme der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, die heutzutage chirurgisch so gut behandelt werden kann, dass sie keine Probleme mehr macht. Bei der Hämophilie fehlt aufgrund eines Gendefektes ein bestimmtes Eiweiß, was dazu führt, dass das Blut nicht gerinnt und Betroffene schon bei kleinsten Wunden viel Blut verlieren und in eine lebensbedrohliche Situation kommen können. Auch hierbei gibt es viele neue therapeutische Ansätze, die die Lebensqualität deutlich verbessert.

Wir haben es außerdem oft mit Erkrankungen und Problematiken zu tun, die keine klassischen Erbkrankheiten sind, wobei die Gene aber dennoch eine entscheidende Rolle spielen, so Dr. Thuile. Hierbei führen sie zu einer Disposition, bilden also die Voraussetzungen dafür, dass die Probleme eher auftreten als bei Menschen, die diese Gene nicht mitbringen. Das wäre beispielsweise die Fettleibigkeit, auch Allergien, die Alzheimerkrankheit, genauso wie Rheuma, viele Autoimmunerkrankungen, die Zuckerkrankheit oder auch die Neigung zu Depressionen und Angststörungen. Auch Herzinfarkt und Bluthochdruck können bis zu einem gewissen Punkt mitvererbt werden, genauso wie Haarausfall und auch die Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit). Ebenfalls in diesem Zusammenhang zu nennen ist Migräne, Multiple Sklerose, Osteoporose, Parkinson, die Schuppenflechte und vielen bekannt ist auch der Einfluss der Gene auf Krebserkrankungen.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.