G’sundes Südtirol: Scharfe Wurzeln
Die Schärfe in einigen Wurzelgemüsesorten, die uns beim Aufschneiden gerne in den Augen brennt, kommt von den enthaltenen Senfölen, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.
Senföle halten den Pflanzen in der Natur die Fressfeinde fern und genau diese Inhaltstoffe können auch wir für uns nutzen, um uns vor Bakterien, Viren und Entzündungen zu schützen.
Meerrettich enthält die größte Menge an Senfölen, die es in der Natur gibt, das macht in so scharf und, zusammen mit vielen anderen gesunden Inhaltstoffen, so besonders. Seine Senföle wirken desinfizierend und gut gegen Bakterien und Viren, außerdem bringt Meerrettich Kalzium für Knochen und Zähne mit, Kalium für den Blutdruck und die Nieren, Magnesium für die Muskulatur und Folsäure für die Blutbildung und für Energie in unseren Zellen und auch wichtige essentielle Aminosäuren. Im Meerrettich stecken auch viele Ballaststoffe und tolle Pflanzenwirkstoffe wie das Quercetin, das gut bei Entzündungen wirkt. Deshalb sollten wir Meerrettich reiben und am besten in seiner vollen Schärfe genießen, dann kribbelt er auch schön in der Nase und macht sie frei. Wer das nicht so gut aushält, kann ihn mit etwas geriebenem Apfel strecken, das gibt ihm auch geschmacklich eine feinere Note.
Winterzwiebel ist gut für die Verdauung und hat eine antibakterielle, antivirale und damit vor allem auch eine stark unterstützende Wirkung auf unser Immunsystem. Und er kann den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen und ist damit auch gut für Herz und Kreislauf. Man kann ihn durchaus roh essen, aber nicht alle mögen und vertragen ihn, etwas angeröstet geht es meist besser. Wir kennen Winterzwiebel in unterschiedlichen Farben, etwa gelb, weiß und rot und das macht auch etwas aus für Geschmack und Wirkung. Wer mit dem klassischen weißen seine Probleme hat, kann es mit dem roten versuchen, denn dieser ist allgemein besser verträglich. Und er enthält auch rote Farbstoffe (Anthocyane), die das Immunsystem noch besser stärken und eine besonders schützende Wirkung auf unser Herz haben.
Knoblauch ist eine der wichtigsten Heilpflanzen im Winter, denn auch er enthält viele Senföle, die gut gegen Entzündungen und bei Erkältungen wirken, eine weitere Stärke liegt in der Bekämpfung von Pilzen. Er kann auch medizinisch anerkannte Wirksamkeit nachweisen, was das Herz-Kreislauf-System und den Cholesterinspiegel betrifft, er schützt unsere Arterien vor der Verkalkung und uns damit vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Zudem senkt Knoblauch den Cholesterinspiegel, was auch dazu beiträgt, dass unsere Arterien weniger verkalken. Er enthält auch viel Allicin das gegen freie Radikale angeht, aber ihm eben auch den charakteristischen Geruch verleiht. Wie bei fast allen Wurzelgemüsesorten ist es auch beim Knoblauch so, dass beim Kochen einige der wichtigen, gesunden Inhaltstoffe verloren gehen, andererseits erhöhen wir dadurch aber auch seine Verträglichkeit.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.