G’sundes Südtirol: Pilze die krank machen
Wenn Pilze unsere Haut oder innere Organe befallen, bemerken wir es erst, wenn sie Veränderungen in unserem Körper hervorrufen, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.
Die bekannteste Pilzerkrankung betrifft den Darm mit dem Candida Pilz, dieser kann den gesamten Speisetrakt befallen, vom Mund bis zum Enddarm. Eigentlich ist er Teil einer gesunden Darmflora, rund 80% tragen ihn in sich und er bleibt ungefährlich, solange die Abwehr gut aufgestellt ist. Kaum sind wir aber angeschlagen und immungeschwächt und unsere Gesundheitspolizei schafft es nicht mehr, ihn in Schach zu halten, kann er sich schnell ausbreiten, auch auf Organe außerhalb des Darmes und uns krank machen.
Durch zu viele Candida Pilze kommt es zu Darmproblemen, einer gestörten Verdauung, immer wiederkehrenden Bauchschmerzen, oft auch zu dauerhaftem Völlegefühl und vor allem auch einem extremen Blähbauch. Viele haben deswegen bestimmte Lebensmittel in Verdacht und versuchen sich durch das Weglassen dieser zu helfen, natürlich ohne Erfolg, wenn die Ursache der Candida Pilz ist. Dieser kann uns auch viel Energie rauben, die Nase verstopfen und auch für Blasenentzündungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen und vieles mehr verantwortlich sein. Ob wir davon zuviel in unserem Körper haben, kann ganz einfach mittels einer Stuhlprobe gemessen werden.
Nimmt der Candida Pilz überhand stehen uns pilzabtötende Medikamente zur Verfügung. Und auch natürliche Behandlungsformen, wie Teebaum, beispielsweise in Form von Kapseln aus der Apotheke, funktionieren gut. Ziel ist es die Anzahl der Candida Pilze derart zu reduzieren, dass das eigene Abwehrsystem wieder gut damit zurechtkommt. Da dieser Hefepilz Zucker und Weißmehl liebt, können wir es vorbeugend, aber auch in der Behandlung, versuchen zu reduzieren. Allein damit wird man den Pilz zwar nicht los, aber man nimmt ihm zumindest die Grundlage, um sich weiter auszubreiten.
Eine der häufigsten Pilzerkrankungen der Haut ist die Kleienpilzflechte, ebenfalls hervorgerufen durch einen Hefepilz. Sie tritt vor allem Stellen auf, wo wir viel schwitzen, also eher am Oberkörper und selten an Händen, Armen, Beinen und Füßen. Charakteristisch sind hierfür kleine runde Flecken, die besonders hervorstechen, wenn die Haut gebräunt ist, denn diese Stellen bleiben hell und es sieht so aus, als wäre hier die Haut nach einem Sonnenbrand abgegangen. Dieser Pilz kann ganz leicht mit eigenen Shampoos, Duschgels und Cremen behandeln werden, er ist schmerzfrei, juckt eigentlich auch nicht und ist, außer für die Optik, normalerweise kein Problem. Nur kann die Kleienpilzflechte immer wieder kommen, aber je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto eher ist man diesen Pilz auch wieder los.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.