G’sundes Südtirol im Mai: Training für die Lunge

Immer gut ein- und ausatmen zu können (täglich brauchen wir übrigens die Füllmenge eines Heißluftballons), ist gar nicht so selbstverständlich, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

 

Über den Vorgang der Atmung, unsere Versorgung mit dem lebenswichtigen Sauerstoff, brauchen wir uns normalerweise keine großen Gedanken zu machen, das geht bei den meisten ganz automatisch, rund um die Uhr, von Anfang an.

 

In Ruhe atmen wir im Erwachsenenalter 12-18-mal pro Minute und mit jedem Atemzug inhalieren wir rund einen halben Liter Luft, unter Belastung werden es pro Atemzug bis zu 3, bei Spitzensportlern auch bis zu 4 Liter. Erst wenn etwas mit unserer Atmung nicht mehr stimmt oder wenn wir von einer gefährlichen Lungenkrankheit, wie aktuell von Covid-19 bedroht werden, erkennen wir, wie wertvoll eine gut funktionierende Lunge ist. Uns wird bewusst, wie wichtig es ist, mehr darauf zu achten und auch ganz konkret etwas für unsere Lungengesundheit zu tun.

 

Die nur ein Kilo leichte menschliche Lunge füllt den gesamten Brustkorb aus und verfügt über ein ziemlich geniales Filtersystem, das es ihr erlaubt mit kleinsten Flimmerhärchen jede Art von Staub und Krankheitserregern abzufangen und wieder hinauszubefördern. Schon zu „normalen“ Erkältungszeiten werden innerhalb einer Stunde durchschnittlich sage und schreibe 10.000 Bakterien und 100.000 Viren in unser Atemsystem eingeschleust, was die oft beeindruckenden Herausforderungen an unsere Lunge verdeutlicht.

 

Der größte vermeidbare Feind für unsere Lunge ist das Rauchen, betont der bekannte Vorsorgemediziner, denn dadurch werden die immens wichtigen Flimmerhärchen, kaputt gemacht. Auch Umweltgifte wie Industrie- und Autoabgase schaden unseren Atemwegen, genauso wie Baustoffe wie Formaldehyd, was früher oft verwendet worden ist. Ozon reizt die Lunge und natürlich auch die immer stärker auftretenden Allergien. Und was vielen vielleicht nicht bewusst ist: auch Stress, Ärger und Schmerzen gehören zu den Risikofaktoren für unsere Lunge, vor allem wenn sie zu einem Dauerzustand werden. Daher sind Entspannungstechniken wie Meditation und Yoga auch ein Top-Training für die Lunge, neben der regelmäßigen Bewegung an der frischen Luft.

 

Inwieweit ein Training für die Lunge auch einen Schutz gegen das Coronavirus bieten kann, ist derzeit wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt. Fakt ist aber, dass es neben den empfohlenen Hygienemaßnahmen, Mund- und Nasenschutz und dem Abstandhalten, derzeit noch kein anderes Mittel gegen Covid-19 gibt. Ein Lungentraining, eine starke Lunge, kann aber mit Sicherheit zu einem milderen Verlauf beitragen. Normalerweise gilt bei jeder Erkrankung: je fitter wir sind, desto besser ist unser Körper in der Lage die Auswirkungen durchzustehen.

 

„Training für die Lunge“ im Mai in der Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“.

 

In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).