G’sundes Südtirol im Dezember: Die Kraft von Wurzelgemüse

Karotten, Pastinaken und Co. werden wohl schon seit Menschengedenken vor allem dazu verwendet, um durch die kargen Wintermonate zu kommen, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Wurzelgemüse ist reicher an Vitaminen und Mineralstoffen, nahrhafter und gesünder als das meiste Blatt- und Sommergemüse, denn es speichert in den Wurzeln und Knollen die geballte Ladung an gesunden Inhaltstoffen.

Die Pastinake wird seit einigen Jahren in der Spitzengastronomie als heimisches Superfood gefeiert, inzwischen ist sie aber auch ganz normal im Gemüsehandel zu haben. Geschmacklich kann man sie sich wie eine Mischung aus süßer Karotte und Petersilienwurzel vorstellen. Mit dieser wird sie auch oft verwechselt, hat damit aber ansonsten wenig gemeinsam. Die Pastinake punktet durch die unterschiedlichen wertvollen Inhaltstoffe, vor allem aber durch einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Diese tragen auch wesentlich zu einer gesunden Verdauung bei, gerade auch bei Menschen, die an einem gereizten Darm zu leiden haben. Sie eignet sich auch wunderbar als Brei für Babys, so bekömmlich ist diese Wurzel.

Fun-Fact zur Süßkartoffel, sie ist eigentlich gar keine Kartoffel, sondern ein Windengewächs. Sie enthält aber auch sehr viele Kohlenhydrate und schmeckt deswegen süß. Sie ist ein sehr energiereiches, um nicht zu sagen kalorienreiches Gemüse. Dafür bringt sie aber einen hohen Gehalt an Vitamin A und E mit, was gut für unser Immunsystem ist und uns beispielsweise vor Entzündungen schützt. Die Süßkartoffel ist außerdem reich an Magnesium und erhöht den Blutzucker, aber weniger als die „echte“ Kartoffel und sättigt damit auch länger.

Und auch wenn es exotisch klingt: Topinambur ist eigentlich ein Klassiker bei uns, wurde in Europa erst im 18. Jahrhundert von der Kartoffel von der Spitze der beliebtesten Wurzelgemüsesorten verdrängt. Zu Unrecht, findet Dr. Thuile, der auch die Kartoffel sehr schätzt, aber Topinambur hat sei es geschmacklich, wie auch aus gesundheitlicher Sicht einfach mehr zu bieten, neben seinem ausgezeichneten nussig, artischocken-artigen Geschmack. Sie bringt weniger Kalorien mit, sättigt aber mehr und länger und enthält statt Stärke den komplett blutzuckerneutralen Ballaststoff Inulin. Dieser füttert die guten Darmbakterien, hilft also unserer so wichtigen Darmflora und trägt damit auch ganz wesentlich zu einem staken Immunsystem bei. Zudem liefert uns Topinambur viele Vitamine, Kalium und Eisen und allen voran auch abwehr-stärkende Pflanzenwirkstoffe.

Die Sellerieknolle landet bei uns meist in der Suppe, bringt aber auch als Beilage eine schöne Würze auf den Teller. Die enthaltenen ätherischen Öle (wie Apiol) verleihen ihr das besondere Aroma und unterstützen das Immunsystem, wirken bakterienabweisend und helfen außerdem den Blutdruck zu regulieren. Und die Sellerieknolle ist mit fast 500 mg pro 100 g auch eine der kaliumreichsten Gemüsesorten überhaupt und unterstützt dadurch unter anderem unser Nervensystem. Sie wirkt auch stark antioxidativ, enthält Vitamin C und E und B-Vitamine und zudem eine ganze Menge Kalzium für unsere Knochen.

Am häufigsten wird Wurzelgemüse für Suppen verwendet, es eignet sich aber auch sehr gut als interessante Beilage. Dafür waschen wir es, schälen es eventuell, schneiden es in kleine Würfel und bereiten es im Wok zu oder dämpfen oder kochen es einfach. Dazu ein paar Gewürze, gerne auch Kräuter, etwas Olivenöl und Sie haben eine schmackhafte, gesunde Beilage.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.