G’sundes Südtirol: Gefährliches Asthma

Tief ein- und ausatmen zu können ist für viele selbstverständlich, bei Asthma aber unmöglich, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Asthma gehört zu den größten Gefahren für unsere Lunge, denn dabei verengen sich die Bronchien in der Lunge und das Atmen fällt schwer. Und das hört man auch, besonders das Ausatmen ist häufig von einem pfeifenden Geräusch begleitet. Wenn sich die Bronchien verkrampfen und die Lunge schier abschnüren, kommt es zu einer schweren Atemnot, heftigen Hustenanfällen, Betroffene haben das Gefühl zu ersticken, nehmen auch weniger Luft auf, eine insgesamt wirklich gefährliche Situation.

Dank neuester Medikamente lässt sich heutzutage auch schweres Asthma gut behandeln, deswegen hat es etwas seinen Schrecken verloren. Leider nimmt aber die Zahl der Betroffenen auch bei uns stetig zu, allein in den letzten 15 Jahren um fast 50 %. Betroffen sind vor allem auch Kinder, bei ihnen stellt Asthma mittlerweile die häufigste chronische Erkrankung überhaupt dar, rund jedes 20. Kind ist davon betroffen. Typisch für Asthma im Kindesalter ist die Atemnot vor allem auch in der Nacht, sodass die Kleinen wachwerden und sich aufsetzen müssen, um Luft zu bekommen. Auch wenn sie laufen, beim Fußballspielen etwa, ringen sie schnell nach Luft und verspüren eine Enge in der Brust. Der dringende Appell von Dr. Thuile an alle Eltern lautet, bei Atembeschwerden der Kinder sehr aufmerksam zu sein, denn je früher Asthma gut behandelt wird, umso besser.

Bei 4 von 5 Betroffenen liegt dem Asthma eine allergische Ursache zugrunde. Diese gilt es herauszufinden, was nicht immer so einfach ist, denn es können Pollen genauso sein wie Gräser, aber auch verschiedene andere Faktoren, wie etwa der Mehlstaub bei Bäckern und Konditoren, es gibt dafür sogar den eigenen Begriff „Bäcker-Asthma“. Ein weiterer Risikofaktor sind die Schadstoffe in unserer Luft und die Vererbung, so der bekannte Vorsorgemediziner, auch wenn Kinder mit Untergewicht auf die Welt kommen, sind sie dafür anfälliger oder wenn sie an Neurodermitis oder an häufigen Viruserkrankungen leiden, die auch die Lunge betreffen. Wenn Eltern rauchen, ist das immer eine Gefahr für die Gesundheit ihrer Kinder, besonders aber auch im Zusammenhang mit Asthma.

Bei der Behandlung von Asthma geht darum die eigenen Risikofaktoren möglichst zu vermeiden. Es braucht etwas zum Inhalieren und ein Spray, das die Lunge freimacht, das man auch über einen längeren Zeitraum verwenden kann, da es eine gute Therapie darstellt, mit kaum Nebenwirkungen. Neueste, verschreibungspflichtige Mittel sind so genannte „Biologika“, die Betroffene nahezu beschwerdefrei machen können. Das sind Antikörper, die jene Stoffe einbremsen, die die Entzündung und damit Asthma auslösen.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.