G’sundes Südtirol: Fragen zum Intervallfasten
Einige Fragen zum Intervallfasten tauchen immer wieder auf. Hier beantwortet unser Radiodoktor Christian Thuile Ihre 5 häufigsten.
Sie fragen:
Was kann ich gegen das Hungergefühl tun?
Dr. Thuile antwortet:
Hunger stellt sich aus verschiedenen Gründen ein, meist ist es aber Gewohnheit. Wir haben einen bestimmten Lebensrhythmus und zu bestimmten Zeiten sind wir es gewohnt zu essen und bekommen Hunger. Ausgelöst durch das Hungergefühl schaltet unser Körper seinen Stoffwechsel hoch und verlangt nach einer Kalorienzufuhr. Nicht dass wir das nicht ab und zu gut aushalten könnten, es ist unangenehm, denn das Verlangen ist nicht nur körperlicher, sondern auch psychischer Natur. Oft lässt sich das Hungergefühl unterbrechen, indem wir etwas trinken: Wasser, Tee oder auch Kaffee und bei jeder Fastenmethode ist Gemüsebrühe erlaubt und ein guter Tipp gegen den Hunger.
Sie fragen:
Was hilft gegen Kopfschmerzen?
Dr. Thuile antwortet:
Rund die Hälfte aller, die mit dem Intervallfasten anfangen, klagen über Kopfschmerzen, sie sind aber nur vorübergehend. Was Ihnen sofort hilft ist: mehr zu trinken, denn der Hauptgrund für Kopfschmerzen ist ein Flüssigkeitsmangel.
Sie fragen:
Welche positiven Auswirkungen hat das Intervallfasten?
Dr. Thuile antwortet:
Für die meisten steht das Abnehmen im Vordergrund und mit allen Methoden kann man gut Gewicht reduzieren und auch langfristig halten. Außerdem wirkt sich das Intervallfasten positiv auf unsere Energieleistung aus. Allerdings nicht sofort, erst nach einer Umstellungsphase von rund drei Wochen. Unser Körper ist es gewohnt ganz leicht (schnelle) Energie zu gewinnen, da wir normalerweise viel zu viele Kohlenhydrate zu uns nehmen, in Form von Mehl und Zucker. Schrauben wir diese Zufuhr zurück, greift er auf andere Energiedepots (Fettpölsterchen) zurück, was erst mal etwas Mehraufwand bedeutet und uns anfangs Energie kostet, sobald der neue Ernährungsmodus aber drin ist, fühlen wir uns auf jeden Fall auch energiegeladener.
Sie fragen:
Was hilft gegen die schlechte Laune?
Dr. Thuile antwortet:
Beim Intervallfasten kommt es häufig vor, dass in den ersten zwei bis drei Wochen der Umstellung, die Laune etwas im Keller ist. Werden Sie deswegen nicht ungeduldig, bereiten Sie am besten auch Ihren Partner auf diese Möglichkeit vor und Sie werden sehen, das wechselt ziemlich schnell ins Positive.
Sie fragen:
Wem raten Sie vom Intervallfasten ab?
Dr. Thuile antwortet:
Nicht jeder ist für eine (Intervall-)Fastenkur geeignet, deswegen ist es wichtig, sich vorher mit dem eigenen Arzt zu besprechen. Er hat sicher gute Ratschläge, was die geeignete Form angeht und wird auch ein Blutbild machen, um die körperlichen Voraussetzungen festzustellen. Wenn es um eine deutliche Gewichtsreduktion geht, sind eventuell auch die Medikamente darauf abzustimmen. Bei bestimmten Krankheiten ist eine Intervallfastenkur, wenn überhaupt, nur unter strenger Aufsicht durchzuführen. Beispielsweise bei Zuckerkrankheit, Leber- und Nierenschädigungen, Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, Gicht und auch bei Krebserkrankungen, die Betroffenen so schon viel Kraft kosten. Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder sollten generell keine Fastenkur machen.
In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).