G’sundes Südtirol: Die Wirkung unserer Stimme

Unsere Stimme und wie wir reden, ist etwas sehr Individuelles, man findet kaum zwei Menschen auf der Welt, die identisch klingen, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Durch unsere Stimme können wir sehr viel ausdrücken, wer uns nahesteht oder auch Menschen, die sich damit beschäftigen, erfahren darüber aber auch viel über unser Innenleben und zwar nicht nur über den Gesundheits-, sondern vor allem auch über den Gefühlszustand. Gerne wird die Stimme auch als „Klang der Seele“ bezeichnet, da sie wirklich aussagekräftig ist, was die Launen und die Charakterzüge von jemandem angeht.

Meist verrät uns die Stimme erst mal einiges über das Geschlecht der anderen, die ungefähre Größe und wir können dadurch normalerweise auch das Alter recht gut einschätzen. Und ohne dass wir jemanden sehen, können wir oft auch schon an der Sprechweise ablesen, ob jemand beispielsweise traurig ist oder sich freut, ängstlich ist oder aufgeregt oder verärgert. Und das ist auch der Fall, wenn uns die betreffende Person mit den Worten eigentlich etwas anderes sagt.

Man kann heutzutage anhand des Stimmprofiles sogar verschiedene Krankheiten im Frühstadion erkennen. Besonders zu erwähnen ist dabei die Depression, auch deren Schweregrad hat Veränderungen der Stimme zur Folge, genauso wie Demenz oder Parkinson.

Verschiedene Merkmale machen unsere Stimme aus, wie die Tonhöhe, die Melodie und der Klang und sehr viel Einfluss darauf, wie wir bei anderen rüberkommen, hat auch die Art und Weise, wie wir sprechen. Das reicht von unserer Sprechgeschwindigkeit, dem Rhythmus, bis hin zu den Pausen, die wir machen, um das Gesagte wirken zu lassen.

Eine tiefere Stimmlage wirkt allgemein vertrauenswürdiger auf uns, wir stufen die Person kommunikativ ein und extrovertiert bis dominant. Und Funfact am Rande: Stimmforscher wollen festgestellt haben, dass Menschen mit einer tieferen Stimmlage eher an kurzfristigen Liebesbeziehungen interessiert sind. Untersuchungen für Wahlen haben ergeben, dass Bewerber mit einer tieferen Stimmlage im Vorteil sind. Selbstverständlich sollte ein Politiker redegewandt sein, seine Inhalte überzeugen, aber sie wirken nur glaubwürdig, wenn auch die Stimme dazu passt. Eine Weltpolitikerin, die sich der Macht der Stimme bewusst war und die sie sich auch zu Nutze gemacht hat, war die ehemalige britische Premierministerin Margareth Thatcher. Sie hat ihre Stimmlage, durch intensives Training, um eine halbe Oktave nach unten korrigiert. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich die Stimme der Frau allgemein in den letzten 2-3 Jahrzehnten verändert hat, um bis zu drei Halbtönen tiefer geworden ist, was Soziologen auf die Emanzipation und das gestiegene Selbstbewusstsein der Frau zurückführen.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.