Das Meer, das Hochgebirge, ein Klimastollen und auch ein Bauernhof sind perfekte Orte, um unseren Atemwegen eine Auszeit zu gönnen und sie gleichzeitig auch zu stärken, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Wer unter Lungenproblemen zu leiden hat, kennt den wohltuenden Effekt des Meeres, vor allem auch Allergiker, denn zum einen können sie dort den Allergenen zu Hause ausstellen und zum anderen hat die Meeresluft selbst beispielsweise auch eine äußerst positive Wirkung auf die Lunge. Der stärkende und kräftigende Effekt geht dabei von den schwebenden Salzkristalle in der Luft aus.

Das Salz in der Meeresluft regt die Reinigungskräfte der Lunge so richtig an, hilft sie von Schleim zu befreien, wirkt Entzündungen entgegen und befeuchtet die Lunge von innen und die Haut von außen. Und man braucht sich dafür gar nicht einmal im Wasser aufzuhalten (auch wenn nichts dagegenspricht), denn der Wind lässt die winzigen Tröpfchen in der Luft schweben, wir atmen sie ein und sie dringen so bis in die tiefsten Atemwege vor. Diese Schwebesalze, auch als maritimes Aerosol bezeichnet, sind das ganze Jahr über am Meer vorhanden, aber der ideale Zeitpunkt für einen Aufenthalt dort für Allergiker ist natürlich immer dann, wenn daheim die Allergie am stärksten ist.

Die allergiegeplagte Lunge findet aber auch bei uns im Land Entspannung, so Dr. Thuile, wenn wir uns beispielsweise während der akuten Zeit im Tal ins Hochgebirge zurückziehen, dort geht es erst später los. Und dort oben haben wir allgemein eine viel reinere Luft, die kaum Allergene enthält. Auch ein mehrmaliger Aufenthalt in einem Klimastollen bringt Erholung für Allergiker, da hier die Luft extrem sauber ist und nichts die Atemwege reizen könnte, untertage weht auch kein Wind, wachsen keine Pflanzen.

Der so genannte „Bauerhof-Effekt“ beschreibt die Tatsache, dass Kinder, die am Bauernhof aufwachsen, viel weniger oft von Allergien oder auch von Asthma betroffen sind als Stadtkinder. Denn hier hat das Immunsystem ständig zu tun und wird dadurch auch ständig gefordert und trainiert. Bisher dachte man, dass es vor allem am vermehrten Staub und den herumschwirrenden Bakterien liegt, so der bekannte Vorsorgemediziner, heute weiß man, dass auch die Kühe für die positive Wirkung mitverantwortlich sind. Denn sie scheiden über ihren Urin ein ganz bestimmtes, schützendes Eiweiß aus, das alle in der Umgebung über die Luft einatmen und das unser Immunsystem gegen Allergene stärkt.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.